Abschlussarbeit: UCD für besondere Zielgruppen

WANN sollte man WEN fragen?

Eine aktuelle Abschlussarbeit, die von UseTree inhaltlich mitbetreut wurde, beschäftigte sich mit der nutzerzentrierten Gestaltung für besondere Zielgruppen. Ziel der Arbeit war es, das geeignete Vorgehen bei einer nutzerzentrierten Produktentwicklung für komplexe Nutzergruppen darzustellen, zu evaluieren und methodische Empfehlungen abzuleiten.

Als praktische Anwendung wurde die Entwicklung einer Smartphone-App für Kinder und Jugendliche mit Sichelzellkrankheit untersucht. Die übliche Vorgehensweise eines nutzerzentrierten Entwicklungsprozesses sollte dabei so adaptiert werden, dass diese komplexe Nutzergruppe möglichst optimal in die Entwicklung mit eingebunden werden konnte. Zudem analysierte die Arbeit, wie sich die zu Beginn erhobenen Anforderungen im Laufe eines Entwicklungsprozesses verändern.

Die Arbeit konnte zeigen, dass auch bei schwer zugänglichen Zielgruppen die Endnutzer unbedingt in die Entwicklung einzubeziehen sind, auch wenn dies ggf. aufwendiger ist, als die Bedürfnisse durch Dritte zu erheben. Dabei war es nutzbringender, die Kinder und Jugendlichen bei der Erhebung der Anforderungen mit einzubeziehen, als sie bei der Evaluation des ersten Papier-Prototyps zu berücksichtigen. Trotz besonderer Sorgfalt bei der Auswahl geeigneter, kindgerechter Methoden stellte sich heraus, dass Kinder und Jugendliche nur bedingt Antworten bei der Evaluation eines Prototyps geben können. Die Ergebnisse der Arbeit zeigen, dass die nutzerzentrierte Gestaltung für besondere Zielgruppen ein schwieriges Feld ist, das sich nicht mit der Auswahl von passenden Methoden vereinfachen lässt. Ob der UCD auch für spezielle Zielgruppen anwendbar ist, sollte in weiteren Arbeiten kritisch geprüft werden.

 

Bildquelle: http://www.sitebuilderreport.com/stock-up/1087/